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Von der schweren Kunst der leichten Muse 

Etwas Leichtes muss schwer, Lustiges ernst genommen werden, wenn es gelingen soll. Diese Weisheit hatten sich die fünf Herrn vom Bläserquintett der Staatskapelle Dresden und der Pianist Christian Elsas zu Herzen genommen, ... als sie die jüngste Saison der Schlosskonzerte eröffneten. Das Resultat war ein überaus unterhaltsamer, gut gelaunter und vergnüglicher Konzertabend der etwas anderen Art, mit dem sich die sechs Musiker auf mancherlei Art voll in die Herzen ihres Publikums spielten. ...

Kammermusik für Bläser war ja noch nie eine bierernste Angelegenheit, und die Komponisten mehrerer Epochen haben das feine oder auch derbkomische Potential dieser Gattung für sich zu nutzen verstanden. Besonders französische Meister des vorigen Jahrhunderts haben eine spezielle Affinität zu deren Ausdrucksmöglichkeiten entwickelt und daraus hinreißende Werke der gehobenen Unterhaltung geschaffen, voll Spielwitz, Leichtigkeit, Ironie und Humor. ...


In Poulencs dreisätzigem Sextett von 1939 feierte hochvirtuoser Spielwitz zwischen Melodienseligkeit und den rhythmischen und metrischen Kapriolen der raschen Ecksätze .. fröhliche Urständ. Damit ist man schon beim hochvergnüglichen Teil dieses Konzerts. ... Christian Elsas am Klavier, ... viel gefragter Pianist, trug seinen Teil zum Gelingen bei.
So auch im „Schäferstündchen“, einer nicht ganz ernst gemeinten Suite von Jean Françaix, worin der Komponist aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen inklusive Jazz ein scharf gewürztes Potpourri, eine ausgelassene Musikpersiflage angerührt hat.

Bläserquintett
Bläserquintett der Staatskapelle Dresden und Christian Elsas, Klavier
Foto: kempf-werbegrafik.de

Im ... Finale, einem Geschwindmarsch, scheint das Gefüge der entfesselten Musikanten dann völlig aus den Fugen zu gehen, wobei der eigentlich fällige Kollaps nur knapp vermieden wird. ...
Der Abend hat Musikern und ihrem Publikum offenbar Mordsspaß gemacht.