Ihnen gefällt was Sie sehen?  -  +49 (0) 5652 4920
Jedes Stück ein Kunstwerk für sich 


f135
 
Mit Johannes Brahms’ früher, aber schon episch breit angelegter f-Moll Sonate zog der Pianist große Bögen vom Monumentalen zum Lieblichen. Auch damit überzeugte Christian Elsas seine Zuhörer.
Foto Christian Elsas
Fotos: Ingeborg Büsing 


Ein Maler und Zauberer der Töne. 

Mit heroischen Akkorden, einem bewegenden Trauermarsch und hämmernden Bassoktaven musizierte Elsas (die Funérailles Liszts) expressiv, gab das unaufhaltsame, maschinengleiche Kriegsgeschehen und die Trauer um die Gefallenen eindringlich wieder. Die "Années de Pèlerinage" zählen zu Liszts bedeutenden Werken. Wer daraus "Après une lecture de Dante" spielt, geht ein Wagnis ein. Denn Liszt verlangt vom Interpreten schier unglaubliche pianistische Fähigkeiten und jede Menge Kraft, um die mächtigen Klangkaskaden zu bewältigen. Spätestens jetzt wurde klar, warum Kritiker Elsas souveräne Technik und pointierten Anschlag bescheinigen, "eine Linke mit sonoriger Wirkung" und eine Rechte "von technisch perfekter Variabilität und Feinnervigkeit". Die Aufführung der f-Moll-Sonate op. 5 von Johannes Brahms nach der Pause nahm schon orchestrale Dimensionen an.

Weiterlesen: Mannheimer Morgen

Auf der Szene der Pianist Christian Elsas, der sich an ein schweres Programm wagte, alles Romantik. Beginnend mit dem innerlichen Zauber, der von der Fantasie C-Dur von Robert Schumanns ausgeht, drückte sich dann im Ablauf der drei Sätze seine besondere, kapriziöse Genialität der musikalischen Aussage aus. Frei von bekannten Virtuositäten oder Ausbrüchen ist die Komposition, wenn auch eingestreut mit schimmernden Improvisationen charakterisiert von einer ursprünglichen ausdrucksstarken Gelassenheit mit abwechselnden poetischen Abschnitten voller Innerlichkeit. Und wie hat das Christian Elsas vorgetragen! ... Unzweifelhaft eine wertvolle Darbietung. Der zweite Teil stand ganz im Namen Liszts .. und wir haben sofort den starken Ausdruck seines Wissens auch um die ungarische Literatur spüren können. Die lebhaften, ja geradezu ungestümen Teile wurden von dem Pianisten mit Leichtigkeit und flüssiger Technik gelöst. Er war in der Lage, expressive Gefühle in pianistischem Einsatz reich an Anreizen und Effekten auszudrücken.
Wohlgelungener Klavierabend. 

Der Pianist brachte eine sehr romantische Fassung von Schumanns gewaltiger Fantasie op.17 und nicht weniger als sechs virtuose Stücke von Franz Liszt. Es ist wohl gerade diese romantische Musik, welche für viele als wahre Klaviermusik gilt, die die Fähigkeiten des Instruments voll ausnutzt und eine Klangwelt für den Zuhörer schafft, die alles andere ausschließt. Um diesen Zustand zu schaffen, muss der Pianist nicht nur grenzüberschreitende technische Fähigkeiten besitzen, er muss auch den musikalischen Inhalt analysieren, indem er auf jede Einzelheit genauestes eingeht und den Eindruck erweckt, als ob er im Augenblick das Werk improvisiert. Christian Elsas zeigte sich als gewandter Techniker, der in seinem musikalischen Einfallswinkel das Hauptgewicht auf das Lyrisch-Poetische verlegte. 

Meisterspiel. Nachmittag mit moderner Klaviermusik 

Das Programm wurde eingeleitet mit Alban Bergs einsätziger Sonate Nr.1 von 1908. In überzeugendem Spiel mit gehorsamer Technik und musikalischer Einfühlung spielte er diesen österreichischen Komponisten. Sven Erik Werner war repräsentiert mit “Various for Piano” (1981), ein Werk mit krassen Klangzusammenstößen, die Elsas mit viel Treue gegenüber dem Notenbild vermittelte. Alles war jedoch nicht Gewaltsamkeit, und die mehr stillen, - fast lyrischen – Passagen bekamen eine sehr schöne und zarte Ausformung.
Widmung

Hinweis