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Mit Licht und Schatten konfrontiert.

Wilanów-Quartett und Pianist Christian Elsas boten Hochkarätiges. Beim Kammermusikkreis gastierte das polnische Wilanów Quartett und der .. Pianist Christian Elsas. Fünf Musiker, die sich ihr Honorar mit einem herausfordernden, schweren Programm mehr als redlich verdienten ... Die Wilanóws und Elsas packten das Quintett (Dvořák, op.81) mit frischem musikantischem Schwung an ... Die Feinsinnigkeit und Differenziertheit, mit der Elsas die Tasten handhabt, beeindruckte. (Da waren ein) echtes Pianissimo, wo gefordert in der Dumka, detailliert herausgearbeitete Übergänge und Lautstärkekontraste (zu hören).
Den bleibendsten Eindruck hinterließ ... das ergreifende Quintett von Schnittke. Es äußert Trauer über den Tod der Mutter. Assoziationen an verzweifelte Litaneien vor einer Klagemauer werden geweckt. Bohrende Gedanken, die beharrlich um den Tod kreisen und sich nicht überwinden lassen. Ein ironischer Walzer. Aufbäumen gegen Schmerz. Aufkeimende Hoffnung im Schlusssatz. Dieser Konzertabend konfrontierte .. mit Licht und Schatten, mit Höhen und Tiefen menschlichen Seins.
Voller Schwermut und Sehnsucht 

Eröffnet wurde der Dvořák-Abend in der Stadthalle mit einem intimen Stück, der Sonatine G-Dur op.100 für Violine und Klavier. Der Geiger spielte die frischen Themen und die getragene Violinromanze ... sehr geschmackvoll... Der Pianist agierte ebenfalls nobel, mit perlender Klarheit und delikatem Klang. Die beiden Interpreten schöpften das Ausdrucksspektrum zwischen schwermütig-sehnsuchtsvollen Klängen und rhythmischer Vitalität differenziert aus ... Emotion und Klangschönheit verbanden sich in dieser Interpretation auf stimmige Art. ... Franz Schuberts Klaviertrio „Notturno“ Es-Dur op. 148 .. klang wie ein zutiefst lyrischer, melancholischer Trauergesang, gespielt mit emphatischem Streichermelos, plastisch herausgeformtem Klavierpart und einem (auf) Wohlklang ausgerichteten Triospiel.


Franz Schubert
Franz Schubert
(1797 – 1828)
Skizze: Moritz von Schwind 
(1804 – 1871)
Nach so viel zu Herz gehender Tristesse (bei Schnittkes Klavierquintett) gönnten die Ausführenden den Zuhörern nach der Pause mit Robert Schumanns .. Klavierquintett Es-Dur op.44 schwelgerische, mitunter verspielte Momente. Auch hier präsentierten sich das Wilanów-Quartett und Christian Elsas bestens aufeinander eingespielt. Souverän und treffsicher führten die Streicher ihr Pizzikatospiel aus, während Elsas mit flinken Fingern die punktierten Rhythmen vorgab. Die feinsten Nuancierungen der Streicher, die sich nach den spannendsten Augenblicken bis zur Unhörbarkeit im Nichts verloren, standen ebenso wie die wunderbare Anschlagsfacette Christian Elsas’ für den Zauber der Klangkultur, von der Schumanns Klavierquintett und somit die Hörer profitierten


Robert Schumann
(1810 – 1856), vor 1856

Zeichnung:
Adolph Menzel
(1815 – 1905)
Robert Schumann
Musikalische Landschaften „gezeichnet“ 

Das Klavier geht (in Elgars Klavierquintett a-Moll op.84) zunächst etwas eigene Wege, die von den Streichern (des Silesian String Quartets) in höheren Tonlagen fast ignoriert werden. Schwieriges Zusammenspiel von der Komposition aus, von den Interpreten meisterhaft bewältigt. Die folgenden Sätze sind wahrhafte Naturschilderungen... Alle fünf Musiker waren in ihrem Element. Christian Elsas überdeckte mit seinem zurückhaltenden Tastenanschlag nie die Streicherkollegen, so dass die Stimmungsmalerei der Komposition, ob dramatisch oder lyrisch, eindrucksvoll ausgeschöpft wurde.

Ernsthafte Auseinandersetzung.  Begeisternder Auftakt der Kammermusikreihe mit dem polnischen Silesian String Quartet und dem Pianisten Christian Elsas

Diese Ernsthaftigkeit war es, die dem Klavierquintett von Alfred Schnittke ... die große Eindruckskraft verlieh, und das auch bei einem Publikum, das der Musik der Moderne nicht allzu häufig begegnet ... Christian Elsas war dem Quartett ein sensibler, immer um Durchhörbarkeit bemühter, nie Pedalqualm erzeugender, höchst musikantischer Mitstreiter.


f189

Hohe Spielkultur und faszinierende Klangfülle 

Dem Landsmann Dmitry Shostakovich zu Ehren folgte vor der Pause ein kammermusikalischer Edelstein, das Klavierquintett op.57. Um das mit kontrapunktisch ausgefeilter Fuge, abwechslungsreichem Melos, sarkastischem Scherzo und pfiffig dahin flitzendem Kehraus ausstaffierte Werk vorzuführen, versicherte sich das Moskauer Quartett des Pianisten Christian Elsas.
Der bewies im Zusammenspiel viel Einfühlungsvermögen. Keine rhythmische Spannung, kein dynamischer Akzent blieben in dieser Wiedergabe ohne Beachtung.