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Selbst die Musiker amüsierten sich dabei köstlich 

Die Dresdner Bläser, allesamt Solisten ... und Christian Elsas am Klavier, hatten sich (bei den Musiktagen) ein Programm der Vorklassik vorgenommen, das stilistisch der Rokokozeit zuzurechnen ist, der letzten wahrhaft festlichen Einheit einer Gesellschaft, die den heiteren Lebensgenuss zum Prinzip erhoben hatte. ... Einen musikalischen Spaß präsentierten die (Musiker) ... mit Jean Françaix’ „Schäferstündchen.“ Der zur „Groupe des Six“ gehörende Komponist der Neoklassiker befreit sich vom romantischen musikalischen Erbe und tritt geistreich das klassische Erbe an mit der dreisätzigen Suite für Klavier und Bläser. Die Musiker amüsierten sich selbst köstlich mit diesem amüsanten Stück der ins Moderne gekehrten Klassik, und der Funke sprang über ins Publikum, das begeistert Beifall trampelte. Man glaubte eine Beschreibung in musikalischer Form der Verhältnisse in den Pariser Salons der ersten Jahrhunderthälfte zu erleben. ...
Mit Mozarts Klavierquintett Es-Dur schloss sich der Bogen zurück zur Mannheimer höfischen Musik. Christian Elsas am Flügel fiel der Führungspart in dem dreisätzigen Werk zu, den er werkgetreu, zurückgenommen und darum besonders eingängig überzeugend meisterte. Das Larghetto des zweiten Satzes entwickelte sich mit seiner ruhigen Intensität im Zusammenspiel von Klavier und Bläsern zum zentralen Satz. Das von Mozart selbst geliebte und hochrangig eingestufte Werk fand beim Publikum dankbaren Anklang. Den Musikern dankte ein langer Beifall von Bravo-Rufen begleitet.

Belebt, virtuos und voller Musikalität. Christian Elsas und das Bläserquintett Academia aus Prag boten im Kaisersaal ein glanzvolles Konzert 

Eingespielt ist die Zusammenarbeit mit dem Pianisten und Frankfurter Professor Christian Elsas in vielen Konzerten: Vincent d’Indys Sarabande et Menuett op. 24 breitete spätrommantische Klänge in fast symphonischer Manier aus. Christian Elsas setzte mit pointiertem Einzelanschlag die Basis zur fließenden Flöte, die Übereinstimmung .. im raschen Wandel des Menuetts  von schnellem Tanz zu elegischen Zwischenphasen war perfekt. Die 1947 entstandene Suite für Klavier und Bläser „L’Heure du Berger“ von Jean Françaix mischt Pan-Stimmungen der Bläser im Moderato, entwirft schemenhafte Konturen von Pin-up-girls und bildet in quirligem Gegeneinander von Kaffeehausmusik und humorvollen Arabesken die Befindlichkeiten der „petits nerveux“ ab. ...

 Klarinette und Horn
 Es-Klarinette und Horn

Fast eine Fanfare am Beginn des Klavierquintetts Es-Dur KV 452 von W.A. Mozart; sonor das Klavier. Die Bläser ließen die Stimmen fein ziseliert blühen. Auch das Larghetto zeigte eine besondere Note: Horn und Fagott zelebrierten einen weichen Klang, mit pointiertem Anschlag antwortete unüberhörbar das Klavier. Virtuos dann Christian Elsas im abschließenden Rondo / Allegretto.
Das Leipziger Gewandhausorchester zählt nach wie vor zu den deutschen Spitzenensembles. Dies gilt im gleichen Maß für die verschiedenen Kammermusikvereinigungen. ...Im Mittelpunkt des Programms stand das Sextett für Klavier und Bläserquintett .. von Francis Poulenc. Der Franzose, in seinem Kompositionsstil ein ausgesprochener Eklektiker, hat ein ungemein reizvolles Werk geschrieben, dessen Interpretation (den Musikern) ausgesprochen Spaß zu machen schien. Poulenc stürzt sein Publikum in ein Wechselbad der Gefühle, taucht es ein in spätromantischen Klangrausch, um es im nächsten Augenblick durch vertrackte Rhythmen und kühne Harmonien wieder aufzuwecken. Vor allem das Divertissement lebt von solchen Gegensätzen. Dass bei der Interpretation höchste Virtuosität gefordert ist, versteht sich von selbst ... Den Klavierpart .. (gestaltete) Christian Elsas ... einfühlsam und technisch ebenfalls perfekt und ermöglichte ein traumwandlerisch sicheres Zusammenspiel mit den Bläserkollegen ...

f195 Tafel am Poulenc Haus in Tourettes-sur-Loup


Wesentlich anspruchsvoller (als Mozarts Divertimento) ist allerdings Mozarts Klavierquintett in Es-Dur mit seinen fein gesponnenen Wettstreit zwischen den vier Bläsern ... und dem Klavier, an dem Elsas wieder eine perfekte Leistung zeigte.

Perfektes Spiel mit der Sprache der Musik 

Poulenc gehört zu der „Groupe des Six“, Neoklassizisten, die sich u.a. gegen Schönberg und seine Zwölftonmusik wenden, dem rein Romantischen abschwören und das Gleichgewicht von Gefühl und Vernunft verkünden.
Ausgefallene Harmonien, tänzerische Elemente, heftige Rhythmen, elegische Melodien mit capricenhaften virtuosen Einfällen kennzeichnen das teils expressionistische, teils auch amüsant elegante Werk. Die Solobläser der Warschauer Nationalphilharmonie musizierten ... vollendet. Der äußerst virtuose Pianist Christian Elsas bewältigte den Klaviersatz mit Bravour und brillanten Klangzaubereien, ohne das gemeinschaftliche Musizieren zu sprengen oder gar zu übertrumpfen. Eine überragende Darbietung.

Sinfonischer Zugriff 

Die letzte Veranstaltung der Kammerkonzert-Reihe des Beethoven-Hauses ... bestritten fünf Solobläser der traditionsreichen Sächsischen Staatskapelle Dresden ... und der Pianist Christian Elsas...
Beethovens Es-Dur-Quintett für Klavier und Blasinstrumente entstand 1796 für eigene Auftritte und stellt dementsprechend den Klavierpart in den Vordergrund. Christian Elsas spielte ihn feinsinnig und locker, jederzeit in sorgsam beobachtetem Zusammenspiel mit den Bläsern, so dass der Eindruck eines „symphonischen Konzertes“ durchaus gegeben war. Als überaus witziger, mit Jazz-Anklängen operierender Beschluss des Programms fungierte dann Francis Poulencs 1932 entstandenes Sextett für Klavier und Bläserquintett, das mit viel Aplomb realisiert wurde.

Der Pianist Christian Elsas fügte sich (bei Beethovens Klavierquintett op.16) mit seinem klassisch klaren, sensiblen Spiel und dem hellen, auflichtenden Klavierklang sehr schön und harmonisch in den Bläserklang. Im Zusammenspiel des Pianisten mit den Bläsern verbanden sich serenadenhafte Leichtigkeit mit kammermusikalischem Ernst. Elsas spielte sich nie in den Vordergrund, auch in seiner Klavierkadenz herrschte die liebenswürdige Grundstimmung vor und wie im Andante cantabile zuerst der noble Klavierklang und dann der warme Fagottklang einsetzten, das war einschmeichelnd fürs Ohr.