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Ein Pianist mit sinnlichem Anschlag 

Foto Christian Elsas
Foto: Gottfried Heinrich
Meisterspiel. Nachmittag mit moderner Klaviermusik 

Das Programm wurde eingeleitet mit Alban Bergs einsätziger Sonate Nr.1 von 1908. In überzeugendem Spiel mit gehorsamer Technik und musikalischer Einfühlung spielte er diesen österreichischen Komponisten. Sven Erik Werner war repräsentiert mit “Various for Piano” (1981), ein Werk mit krassen Klangzusammenstößen, die Elsas mit viel Treue gegenüber dem Notenbild vermittelte. Alles war jedoch nicht Gewaltsamkeit, und die mehr stillen, - fast lyrischen – Passagen bekamen eine sehr schöne und zarte Ausformung.
Widmung

Hinweis

Ein Genuss, ein Glück 

Christian Elsas schaffte diesen wohltuenden Wechsel zwischen Spannung und Entspannung, ließ der Seele Freiraum zum Atmen und Träumen. Denn der Zuhörer wurde nicht wie so oft durch eine Kaskade technischer Höchstleistungen geschleust, sondern verzaubert von einer spielerischen Leichtigkeit. ...Elsas interpretierte die heiteren Episoden (Grieg, Lyrische Stücke) von Liebe, Sehnsucht, Erinnerung und Erlebnissen herrlich leicht, im Piano wunderschön transparent. Da klingt jeder Ton, wird Dynamik zu dramatischer Stilistik, da wird Musik zu lebendiger Poesie. Trotz Zartheit: Das Spiel Christian Elsas’ wirkt nie einseitig oder kraftlos.

Auf der Szene der Pianist Christian Elsas, der sich an ein schweres Programm wagte, alles Romantik. Beginnend mit dem innerlichen Zauber, der von der Fantasie C-Dur von Robert Schumanns ausgeht, drückte sich dann im Ablauf der drei Sätze seine besondere, kapriziöse Genialität der musikalischen Aussage aus. Frei von bekannten Virtuositäten oder Ausbrüchen ist die Komposition, wenn auch eingestreut mit schimmernden Improvisationen charakterisiert von einer ursprünglichen ausdrucksstarken Gelassenheit mit abwechselnden poetischen Abschnitten voller Innerlichkeit. Und wie hat das Christian Elsas vorgetragen! ... Unzweifelhaft eine wertvolle Darbietung. Der zweite Teil stand ganz im Namen Liszts .. und wir haben sofort den starken Ausdruck seines Wissens auch um die ungarische Literatur spüren können. Die lebhaften, ja geradezu ungestümen Teile wurden von dem Pianisten mit Leichtigkeit und flüssiger Technik gelöst. Er war in der Lage, expressive Gefühle in pianistischem Einsatz reich an Anreizen und Effekten auszudrücken.

... die hoch konzentrierte, äußerlich ganz spektakelfreie Interpretation Elsas’ (war) umso faszinierender: Hier stand sich nichts im Weg, hier war der Blick ganz offen. Robert Schumanns „Carnaval“ ungleich virtuoser als die „Kinderszenen“,... (eröffneten) dem Publikum tatsächlich die bunte Welt eines Faschingsballes mit so vielen skurrilen und originellen Figuren.

Mit Johannes Brahms’ früher, aber schon episch breit angelegter f-Moll Sonate zog der Pianist große Bögen vom Monumentalen zum Lieblichen. Auch damit überzeugte Christian Elsas seine Zuhörer.
Foto Christian Elsas
Fotos: Ingeborg Büsing