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IMPRESSIONISMUS  
♫ ♪

Foto Claude Debussy
Claude Debussy ( 1862 - 1818), ca. 1908
Foto: Félix Nadar (1820 – 1910)

Für andere Rezensenten wiederum gilt Elsas als herausragender Interpret des französischen Impressionismus eines Claude Debussy . Debussy erweiterte die Möglichkeiten der abendländischen Musik durch Klangflächen, Ganztonreihen und Anleihen aus fernöstlicher Harmonie, erschloss dem Klavier neue Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten. Ein geschmeidiger Klaviersatz, Liebe zum Detail sind dabei ebenso auffällig wie die Sparsamkeit der Mittel. Es nimmt kaum wunder, dass der Klangfanatiker Elsas eine große Affinität und besondere Liebe zu dieser Musik entwickelt hat. So ist dann auch auf seiner CD „Traum und Wirklichkeit“ diesem Komponisten ein breiter Platz eingeräumt worden. Bei dem 1. Heft der Images und den Children’s Corner sind seine besonderen Stärken gefordert: sein ausgeprägter subtiler Klangsinn, der den letzten Feinheiten der Komposition mit großer Sorgfalt nachspürt, sein immerwährendes Streben nach klanglicher Vollendung, sein farblicher Reichtum gepaart mit sensiblen Farbnuancierungen, sein Sinn für strukturellen Aufbau und strukturelle Klarheit, vor allem seine Empfindsamkeit und nicht zuletzt seine Intelligenz, um zu klugen und schlüssigen Interpretationen zu finden. Diesen  Herausforderungen stellt er sich immer wieder sehr gerne. Seine außergewöhnliche Fähigkeit, dem Klavier sphärisch-schwebende Klangfarben zu entlocken, prädestinieren ihn geradezu für Debussy.



 
Zu Debussys “Images”: Da genügt nicht nur musikalisches und technisches Fingerspitzengefühl, sondern man muss die Philosophie, die Welt Debussys in sich tragen. Unfassbarer Reichtum an Klangfarben, äußerst subtile Abstufungen zwischen laut und leise, federnde und fiebrige Motorik (“Mouvement”), die sehnsuchtsvolle Naturschau in Tönen – all das lässt sich nicht mit den üblichen pianistischen Fertigkeiten ausloten. Aber Elsas kann eben mehr als das “Übliche”. Ein zarteres Pianissimo ist auf dem Flügel im Kornhaus noch selten erzielt worden, und die sensiblen dynamischen Übergänge dürften ihresgleichen suchen.
(Südwestpresse, Ulm)

 

Musikalische „Grenzgänger“ 

Noten
Der berühmte Auftakt der Rhapsody in blue

Seit einigen Jahren beschäftigt sich Christian Elsas auch mit „Grenzgängern“ wie z.B. mit Kompositionen George Gershwins – zwischen Jazz und Klassik – und angeregt dadurch auch weitergehend mit Rags von Scott Joplin oder ausgewählten Werken Zez Confreys, was für ihn selber, den ursprünglich strengen „Klassiker“, sehr spannende „Entdeckungen“ waren, wobei er jetzt bemüht ist, sein nicht selten eher konservatives Publikum auf diese Entdeckungsreise mitzunehmen und gleichermaßen zu begeistern.



George Gershwin (1898 - 1937)
George Gershwin (1898 – 1937)
Karikatur: © BUBEC (*1938)


Elsas Spiel [vermag intensiv zu deuten], Farben zu gestalten, Klangbilder zu formen, es fesselt nicht durch äußere Virtuosität, sondern durch die Kraft des Ausdrucks. [So auch bei] Gershwins berühmter „Rhapsody“, in der der Komponist ein „Situationsbild“ New Yorks zeigen wollte mit seiner Großartigkeit, aber auch Gestank und Dreck.
Faszinierend, wie der Pianist diese Stimmungsbilder in der Farbigkeit der orchestralen Fassung auf dem Flügel zum „Klingen brachte“, in welcher Brillanz die virtuosen Läufe hörbar wurden, wie geschmeidig und elegant sein Spiel auch in kraftvollen Forte-Passagen klingt.
Die schwierigen „Innen-Figuren“ des Stückes erklangen mühelos sauber und strukturiert, die vollgriffigen Akkordgänge erblühten in üppiger Fülle bis zum effektvollen Schluss. (SRZ)


 

ZEITGENÖSSISCHE MUSIK  ♫ ♪


Sicherlich wird es niemanden verblüffen, dass Christian Elsas auch zeitgenössische Kompositionen in sein Repertoire aufgenommen hat . Die Interpretation dieser Werke stellen ganz eigene, ganz besondere Aufgaben und Anforderungen an den Künstler und ein großes Lob für den Musiker ist es jeweils, wenn der Komponist selber zur (Ur-, Erst-) Aufführung kommt und ihn die Ausführung überzeugt. Zahlreiche der von ihm aufgeführten Komponisten sind ihm persönlich bekannt; ihm wurden einzelne Werke gewidmet oder ihm die Uraufführung anvertraut.


Ein virtuoser Interpret und die Annäherung an die moderne Musik. 
Bei einem Konzert mit moderner Musik ist skeptische Hörerwartung zwar verständlich, aber keineswegs angebracht.... Verständnisproblemen begegnete der Interpret, Professor Christian Elsas, durch erklärende Worte, wodurch er für die Ausdrucksmöglichkeiten dieser Musik zu begeistern vermochte. Als meist persönlicher Freund der Komponisten konnte er „authentische“ Erläuterungen geben. (General-Anzeiger, Bonn)

 

Foto Christian Elsas
Im Hintergrund: Spitzhacke von Claes Oldenburg (* 1929)
von der Documenta 7 (1982)

Foto: Gottfried Heinrich



Nicht selten suchen Komponisten Elsas’ Nähe, da sie ihn als Mensch und universellen Musiker schätzen und deshalb besonders gerne die Aufführung eines neu entstandenen Werkes in seine Hände legen möchten.
Daneben ist es Elsas aber auch ein besonderes Anliegen, zeitgenössische Kompositionen einem größeren Publikum bekannt zu machen, so dass er sie auch immer wieder mit in seine „normalen“ oder thematisch ausgerichteten Klavier- und Kammermusikabenden einbezieht, wenn sie inhaltlich passend sind.






Walzer gegen Seufzen und Wimmern.
Das berühmte polnische Wilanów-Quartett aus der Hauptstadt Warschau und Pianist Professor Christian Elsas ließen es beim Kammerkonzert im Rahmen der Haller Bachtage nicht an der nötigen Kongenialität mangeln um den (starken) .. Emotionen auf ihren Instrumenten Ausdruck zu verleihen.
Im Mittelpunkt des Kammerkonzerts ... stand Alfred Schnittkes .. Klavierquintett ... Auch wenn das Werk als Memorial an seine verstorbene (jüdische) Mutter entstand, so darf es ebenso als Hommage an die Leiden des jüdischen Volkes verstanden werden, das Schnittke in dramatischen Tonfolgen abgebildet hat. Während das Streichquartett von Schmerz und Grausamkeit kündet, stellt Christian Elsas am Klavier das Vergehen der Zeit dar. Dissonanzen und scheinbare Widersprüche kennzeichnen Alfred Schnittkes eindringliche Komposition. So etwa im zweiten Satz, als das Klavier unversehens zum Walzerrhythmus ansetzt, während die Streicher zu seufzen und zu wimmern scheinen und sich die vermeintlich fröhliche Weise als Totentanz entpuppt. Klangmalerische Raffinesse auch im zweiten Satz, in dem die stoischen Repetitionstöne des Klaviers mit dem hörbaren Aufheben des Pedals enden und damit die Schritte eines sich entfernenden Gefängniswärters darstellen. Mit delikatem Anschlag und elegant phrasierend baute Christian Elsas seinen Part auf, beteiligte sich im vierten Satz am Klagelied der Streicher und trumpfte gemeinsam mit ihnen im finalen Moderato pastorale mit einer wohlklingenden Hirtenmusik auf....
Es war für Pianist und Streicherensemble ein Leichtes, sich mit beklemmenden ... Melodien in die Herzen des Haller Festival Publikums zu spielen. Nach einer kurzen Zugabe ging ein eindringlicher und bewegender Konzertabend zu Ende, der einmal mehr bewies: Musik kann ein ausgezeichneter Türöffner für Emotionen sein. (Westfalen Blatt)



 Widmung
 Klement Slavicky
Klement Slavický (1910 – 1999),
Künstlerfoto

Exkurs

Es sei an dieser Stelle ein kleiner Exkurs gestattet in Erinnerung an großartige Künstler, denen die politischen Verhältnisse im eigenen Land die Arbeit fast unmöglich machten und die dennoch, auch unter widrigsten persönlichen Umständen, Großartiges erschafften.

Hier sei stellvertretend beispielsweise der glutvolle Klement Slavický genannt, der bei privaten Besuchen weder in seiner Wohnung noch in einem öffentlichen Lokal irgendetwas sagte, sondern ausschließlich bei Spaziergängen im Park oder auf der Straße. Slavický, zunächst ausgezeichnet und in einflussreicher Stellung u.a. im Rundfunk, war durch die kommunistische Partei wegen seines politischen Standpunkts ab Ende der 1940er Jahre in die Isolation getrieben worden; er wurde gezwungen seine Stellungen aufzugeben, wurde aus dem Komponistenverband ausgeschlossen, seine Werke wurden nicht mehr verlegt, durften in seinem Heimatland nicht aufgeführt werden, die gedruckte Auflage eines seiner Meisterwerke, die „Drei Kompositionen für Klavier“ wurde komplett zerstört.

Er war vom öffentlichen Musikleben der Tschechoslowakei ausgeschlossen. Elsas führte besonders in Dänemark und Deutschland immer wieder eine seiner Sonaten für Klavier auf. 1985 wurde der Komponist dann mit der UN-Gold-Gedenkmedaille und einem persönlichen Brief des ehemaligen UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar ausgezeichnet für eine Komposition, die er zum 40. Jahrestag der Gründung der Organisation der Vereinten Nationen geschrieben hatte. Etwa zur selben Zeit, Slavický war schon in hohem Alter, sollte er in seinem Heimatland rehabilitiert und auch ausgezeichnet werden, was er dann aber rigoros ablehnte, zu groß war seine Verbitterung. Erst als im November 1989 eine neue Ära in der gesamten tschechoslowakischen Gesellschaft begann, konnte Klement Slavický mit 79 Jahren sein Comeback ins öffentliche Leben feiern.


Die folgende “Sonate per pianoforte” von dem Tschechen Klement Slavický, mit machtvoller Einleitung und beinahe dämonischer Wildheit, gepaart mit sanfter Grazie, gab Elsas Gelegenheit, sowohl seine unbestreitbare Technik als auch seine Musikalität in einem rapiden und stark nuancierten Spiel zu demonstrieren. In den langsamen Sätzen wurde eine große künstlerische Höhe erreicht, und sie endete mit einem “auf Teufel komm‘ raus” Molto vivo, voller leichter Läufe und spielerischer Erfindungen, die den Ausübenden auf eine harte und glanzvoll bestandene Probe stellte. (Fyens Stiftstidende, Odense)

Luboš Fišer
Luboš Fišer (1935 – 1999),
Künstlerfoto

Auch mit Luboš Fišer verband Elsas ein lebenslanger freundschaftlicher Kontakt. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt und weltweit erfolgreich war der Komponist und Regisseur durch seine mehr als 300 Filme. Für sein Werk 15 Blätter nach der Apokalypse von Albrecht Dürer wurde er 1967 mit dem UNESCO-Preis ausgezeichnet; für einige seiner Filmmusiken erhielt er bedeutende Preise (den Premio Italia, Prix Italia, Tschechischen Löwen). Zentral für Fišer blieben jedoch Zeit seines Lebens seine Kammermusikwerke für Klavier und Streicher und Kompositionen für Klavier solo. Während er im Ausland Erfolge feierte und dort auch bei renommierten Verlagen gedruckt wurde, machten ihn seine z.T. das Publikum verstörenden Kompositionen für die kommunistische Partei zu einem unbequemen Künstler. Während Fišer auch für seine in ihrer sehr direkten und kompromisslos auf die Emotionen des Publikums abzielenden Tonsprache in der Fachwelt hohes Ansehen erlangte, blieb ihm in seiner Heimat diese Anerkennung verwehrt. Die Kommunisten hatten Fišer jahrzehntelang das Arbeiten erschwert; selbst nach der Samtenen Revolution im Jahre 1989 blieb Fišer die verdiente Anerkennung weitgehend versagt. Viele tschechische Orchester strichen zeitgenössische Kompositionen aus ihrem Programm. 1999 starb Luboš Fišer desillusioniert und vereinsamt in Prag.

Elsas begann früh, Werke Fišers in seinen Konzerten zu spielen und bis zum heutigen Tag setzt Elsas immer wieder Werke von ihm auf seine Programme. Auch hier griff Elsas wieder zu einem Komponisten, der in seiner Tonsprache seiner Zeit weit voraus war, glasklar formulierend und alle Register der Emotionen ziehend von tiefer Trauer bis zu schrillem Entsetzen.   

 

f163Von seiner besten Seite zeigte sich der Pianist dann (noch einmal) bei der abschließenden Sonate Nr.4 von Fišer, ein Werk, dessen Konfrontation von meditativen Passagen und wilder Rohheit, die wie ein Peitschenhieb in die ersteren fuhr, er mitreißend verdeutlichte. 
(Niedersächsisches Tageblatt)




Die Zuhörer vernahmen auf dem Klavier (bei der Sonate Nr.4 von Fišer) ... stark verinnerlichte musikalische Reaktionen auf den Tod in verschiedenen Färbungen, bizarr und klagend, wuchtig und leise, insgesamt eine meisterliche Leistung modernen Klavierspiels.
(Straubinger Tageblatt)



Meditative Momente, verzerrte Schreckensbilder und schmerzliche Erinnerungen wurden (in der Fišer Sonate) eindrücklich vertont und treffend dargeboten.
(General-Anzeiger, Bonn)



f164Durch den engen Kontakt zu Klement Slavický entwickelte sich später dann auch ein intensiver Kontakt zu seinem Sohn, dem vielfach ausgezeichneten Milan Slavický (1947 – 2009), der in den verschiedensten hochrangigen Positionen wirkte, wie etwa lange Zeit als Musikdirektor beim größten tschechischen Schallplattenlabel Supraphon, später als Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in Prag und Gastprofessor an der Prager Universität von New York sowie als Dramaturg der Tschechischen Philharmonie, stellvertretender Direktor und stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes. Anlässlich der deutschen Erstaufführung eines seiner Werke durch Christian Elsas ließ es sich Milan Slavický nicht nehmen, nach Deutschland zu reisen, um dabei zu sein.

Daneben bestand ein lebenslanger persönlicher Kontakt zu Ctirad Kohoutek (1929 – 2011), dem langjährigen Professor für Komposition an der Akademie der musischen Künste in Prag (1980 – 1990) und Direktor der Tschechischen Philharmonie (1980 – 1987). Besonders ein Werk Kohouteks findet sich in Elsas festem Repertoire und 1989 wagte er das unerhörte Experiment, den Tschechen Kohoutek auch anlässlich eines Konzertes im slowakischen Bratislava unter Anwesenheit des Komponisten aufzuführen. Noch heute erinnert sich Elsas deutlich an die große Nervosität Kohouteks anlässlich dieser Aufführung.


Foto Christian Elsas
Foto: Gottfried Heinrich
Piano-Professor bearbeitete Flügel mit Ellenbogen.
Von Anfang an hat die Veranstaltungsreihe ... an die Besucher besondere Anforderungen gestellt, Aufgeschlossenheit und Toleranz vorausgesetzt. Extrem galt das für die zweite diesjährige Vorstellung... Professor Christian Elsas... kein Unbekannter, spielte zeitgenössische Klaviermusik.... Ein Programm also, das sicher nur einen kleinen Kreis musisch Interessierter ansprach. Dennoch: Der Barocksaal war voll besetzt. Bevor sich der Piano-Professor an den Flügel setzte und mit beiden Ellenbogen lautstarke „Tontrauben“ auf die Tasten schlug, gab es für die aufgeschreckten Zuhörer Erläuterungen der gespielten Werke der modernen Komponisten. Das war nicht nur hilfreich, sondern auch notwendig, um den Besuchern einen Zugang zu dieser Musik ... zu ermöglichen.
Vor allem objektives Hörvermögen ist bei der Beurteilung der „neuen“ Klaviermusik gefragt – die Bequemlichkeit der Gewöhnung ein Hindernis. Die Namen der gespielten Komponisten etwa Ctirad Kohoutek, Aleksander Lajovic, Hans Eklund oder Siegfried Thiele, waren den meisten Zuhörern ebenso unbekannt wie die überhaupt nicht „schöne“ Musik. Dass „der Mann am Klavier“ sein Instrument mit Ellenbogen und Fäusten bearbeitete, war ein völlig neues Konzerterlebnis. Klangeffekte wie Glissandi auf Flügelsaiten, Halleffekte durch Festhalten eines Akkordes, kristalline Diskante und ein Tremolo, das zum Schluss einer Fantasie von Eklund ein „h“ im Nichts verschwinden ließ, überraschten.
Die kompositorischen Reize, die dem Spieler ein großes Maß an interpretatorischer Freiheit gewähren, waren für Elsas Anreiz, sein technisch unglaublich perfektes Spiel auch musikalisch reizvoll werden zu lassen. Stimmungen der Komponisten – Zorn, Melancholie, Trauer – empfand er nach. Rhythmische Prägnanz, kraftvoller Ausbruch, atemberaubendes Tempo, beseelter Klang schufen Spannungsbögen voll Virtuosität und bescherten den Zuhörern ein Hörerlebnis, das viele Phänomene des Klaviers neu entdecken ließ. (WLZ)

 
Prag-Fest am Rhein. Abschluss der Tschechischen Kulturtage
Bei jenen Komponisten aus der Tschechei oder der Slowakei, die der Pianist Christian Elsas ... vorstellte, erkannte (Derjenige) gute alte Töne wieder, wer einigermaßen im Zeichensystem der slawischen Musik zu Hause war, auch die Liebe zum kräftigen und deutlichen Effekt.
Musik spricht aus der Seele und einem sehenden Herzen, ist ein Sprachrohr der Gefühle und eine Grenzgängerin zwischen Bild und Ton. In den Klavierstücken lässt sie die Erde beben, die Vögel zwitschern, den Tod und die Trauer seufzen und stöhnen. Sie folgt dem Programm der Seele, die sich der Sprache entzieht. Das schützt sie vor Anbiederung und Unsinn.
Ctirad Kohoutek ... verbindet eine zwölftönige Molekularthematik mit aufbrausendem Gefühl und Pathos. Vladimír Godár ... baut eine Kathedrale aus tönenden Glocken, verziert diese mit dem Gold bizarrer Figuren. Milan Slavický.. wandelt auf den Spuren von Janáček. Seine Sonate ist ein gewaltiges Nachbeben der 68er Ereignisse. Luboš Fišer.. lässt eine Melodie aufschreien und erbleichen. Der Pianist spielte diese eindrucksvollen Stücke zwischen Himmel und Hölle, Weite und Tiefe, Kühle und Hitze. (Die Rheinpfalz)

 

Programmgestaltung

Karikatur
Karikatur: © Dr. Klaus-Dieter Schmidt-Hurtienne


Bei der Gestaltung der Konzertprogramme sowohl im kammermusikalischen wie im solistischen Bereich sind die Angebote Elsas’ geprägt von Themenabenden oder inhaltlich sorgfältig durchdachten und in sich stimmig aufgearbeiteten Programmen, wobei – sofern möglich und sinnvoll – auch die Jubilare des jeweiligen Jahres mit ausgesuchten Kompositionen oder auch einmal kompletten Programmen Berücksichtigung finden. Zu kurz kommt bei der Zusammenstellung der Programme auch niemals eine gewisse Experimentierfreude: „Neue Wege“ zu gehen.







Leider bisher nicht in meinem Repertoire

 
Die Geruchs-Orgel
 
Palmström baut sich eine Geruchs-Orgel
und spielt drauf v. Korfs Nießwurz-Sonate.
 
Diese beginnt mit Alpenkräuter-Triolen
und erfreut durch eine Akazien-Arie.
 
Doch im Scherzo, plötzlich und unerwartet,
zwischen Tuberosen und Eukalyptus,
 
folgen die drei berühmten Nießwurz-Stellen,
welche der Sonate den Namen geben.
 
Palmström fällt bei diesen Ha-Cis-Synkopen
jedesmal beinahe vom Sessel, während
 
Korf daheim, am sichern Schreibtisch sitzend,
Opus hinter Opus aufs Papier wirft...

Christian Morgenstern (1871 -1914) Die Geruchsorgel, aus: Palmström 1910