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Mit Erläuterungen und persönlichen Ansichten und Gedanken enthielt Christian Elsas dem Publikum auch nicht seine eigene Verbindung zu den Stücken vor. Bei den Zuhörern schuf er damit nicht nur ein besseres Verständnis für Musik und Komponisten, sondern auch Interesse, innig in die Stücke „hineinzuhören“. Die textlichen Auflockerungen taten außerdem ihr übriges dazu bei, dass trotz eines umfangreichen Programms die Zeit wie im Flug verging.

Manchmal stehen Konzerte unter einem guten Tagesstern, beispielsweise so geschehen, .. als der bekannte Pianist Christian Elsas, .. den Konzertflügel „singen“ ließ und mit seinen Erklärungen jedes von ihm gespielten Klavierwerkes eine direkte Beziehung zum Hörerkreis und eine dichte Atmosphäre schaffen konnte.

„Und vielleicht kann uns die Komposition auch an eigene Lebenssituationen erinnern“, sagte Christian Elsas am Ende seiner Werkeinführungen. Beim Konzert im Regionalmuseum war ein Pianist zu erleben, der sich Gedanken gemacht hatte und seinen Zuhörern diese Gedanken vermitteln konnte. Die „Musik im Museum“ ... war also kein gewöhnliches Konzert, denn die Einführungen erwiesen sich als praktische Höranleitungen. „So stelle ich es mir vor“, hieß es ... und alles war im Vortrag unmittelbar nachvollziehbar und überprüfbar. Hohes Niveau besaßen nicht nur die Höranleitungen, sondern auch das Klavierspiel.

Eines wäre noch anzumerken: die offensichtliche Bescheidenheit des Musikers. Ohne Posieren, fast schüchtern, führte er mit einfachen Worten in die Werke ein und wirkte als „Diener am Werk“. Selten bei einem Mann seines Formats. 

Besonderen Anklang fand die Tatsache, dass der Künstler zu den gespielten Werken jeweils kleine Erläuterungen gab. 

Im Frack steht er vor dem Mikrophon und sagt: „Ich spiele nun zwei Stücke von Debussy. Eines mit seltsam wenig Noten, das andere mit erschreckend vielen.“ Bei seinem Klavierabend .. bot Elsas ungewöhnliche Klaviermusik: Er gab sich gleichsam als charmanter Conférencier und als exzellenter Virtuose. Einfühlsam erläuterte er (die) Kompositionen..., bevor er dann buchstäblich „in die Tasten griff“.