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PROJEKT: SCHICKSALHAFTE BEGEGNUNG

Es knistert im Hause Schumann
Kulturtage. Uwe Friedrichsen und Christian Elsas ermöglichen einen intimen Blick auf eine „Schicksalhafte Begegnung“ 


Jeder weiß es aus eigener Erfahrung: Es gibt Begegnungen, die man schnell wieder vergisst. Manche Begegnungen wirken aber nach und bleiben oft über Jahre im Gedächtnis. Ganz wenige jedoch verändern so nachhaltig wie jene, die sich am 30. September 1853 in Düsseldorf ereignete: die Begegnung Robert und Clara Schumanns mit dem jungen Pianisten und Komponisten Johannes Brahms schrieb Musikgeschichte.

Foto Uwe Friedrichsen und Christian Elsas
Uwe Friedrichsen und Christian Elsas,
Donauwörther Kulturtage

Foto: Stefan Sisulak, Stadt Donauwörth

 


Die schicksalhaften Wochen, die dem ersten Zusammentreffen folgten, machten der Schauspieler Uwe Friedrichsen und Professor Christan Elsas am Flügel bei den 38. Donauwörther Kulturtagen im Zeughaus lebendig ...
Friedrichsen ist nicht nur Schauspieler, sondern ein erfahrener Rezitator ... was man (ihm) ... anmerkte. Gemeinsam mit dem international renommierten Pianisten zeichnete er ein feinfühliges und sehr persönliches Porträt von Robert, Johannes und Clara; von „Glück und Verzicht“.
Friedrichsen spielte geradezu mit den Worten, unterstützt durch eine ausgeprägte Mimik und Gestik ...
Friedrichsen und Elsas verstanden es, die Zuhörer mitzunehmen, ihnen ein Fenster zu öffnen, das direkt in Schumanns Salon hineinblicken ließ. Eingebettet in Robert Schumanns acht Jahre zuvor vollendeten „Carnaval“ und Brahms im Schumann’schen Haus mehrfach vorgestellte Klaviersonate f-Moll, entfaltete sich ein bis ins Detail reichendes, lebensnahes Bild dreier Menschen, die in gegenseitiger Wertschätzung und musikalischer Seelenverwandtschaft tief verbunden waren.
Die Musik- und Literaturfreunde ließen sich von Uwe Friedrichsen anregend in eine bewegte Zeit mitnehmen. Der Schauspieler las aus Texten von Ingrid-Dorothea Elsas und (mit vielen Originalzitaten) aus Notizbüchern und Briefen. Für Johannes Brahms war dies die Zeit der heimlichen Liebe zu Clara – verbunden mit Verzicht und Entbehrung. Mit fesselnder Virtuosität gab Christian Elsas dem dreifachen Porträt feinsinnig empfindsamen Klang. Wie einst wohl Robert und Clara Schumann lauschten die Besucher gebannt und fasziniert dem Werk Brahms.
Am Flügel entwickelte Elsas ein Klangbild, mehr noch: ein musikalisches Psychogramm. Sehnsucht, Sensibilität, Temperament, Lebenslust – vieles ließ sich erahnen. ...
Apropos Begegnungen: Auch jene mit Uwe Friedrichsen und Christian Elsas, die eine Art Vertrautheit zu Robert, Clara und Johannes vermittelten, bleibt eine fürs Gedächtnis.