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Rachmaninovs drei Préludes aus op.23 gefielen in ihrer dünnhäutigen, durchsichtigen Gewandung ohne den dekorativen Schwulst..., der Rachmaninov manchmal so schwer erträglich macht. In Alban Bergs Sonate op.1 wies der Pianist auf die traditionsverhafteten Elemente dieser Tonsprache hin, genauer gesagt: auf die spätromantischen Bezüge, und sah in dem Stück – zu Recht – eine Ekstase des Ausdrucks, ein kaum auszulotendes Spektrum der Klanglichkeit von erregender Glut, nervösem Fieber und packender Expression. Vergessen hatte Elsas auch eines nicht, dass Bergs Sonate Musik für Klavier ist, dass sie instrumental-klavierbewusst bewältigt werden muss. Ein großes Lob sei dem Pianisten für die Wiedergabe der Brahms-Sonate gespendet. Nicht weil der äußerliche Eindruck so überwältigend gewesen wäre, sondern weil Elsas spürbar werden ließ, was bei Brahms so Aufregendes, so Schönes, so Rührendes “unter der Haut” zu finden ist, weil er sich in diese herbe Musik mit höchster Konzentration versenkte und sie von innen her erklingen ließ. Er zeigte uns einen grüblerischen, einen versonnenen, einen “norddeutschen” Brahms, keinen stürmischen und drängenden Feuerkopf. Und er machte deutlich, wie tief die liedhaften Wurzeln von Brahms reichen, wie einfach der wuchtige Satz auf einmal klingen kann.