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Eindringliches Spiel 

Alfred Schnittkes Klavierquintett ... wirkte in seiner ganzen Breite an Affekten spannend und ergreifend. Auch weil der Pianist zusammen mit dem Wilanów-Quartett Warschau ein intimes, eindringliches Spiel an den Tag legte.
Dass man es mit Kammermusikern der Ausnahmeklasse zu tun hatte, spürten die zahlreichen Hörer von Anfang an. Bei aller technischen Brillanz nämlich stellten die Interpreten den musikalischen Ausdruck und damit eine ganz persönliche Deutung in den Mittelpunkt - bei ausgeprägtem Sinn für Klangfarben, für organisch ausschwingende Spannungsbögen und fürs natürliche Musizieren. Denn nicht nur der Pianist, auch (die Streicher) waren engagiert, mit Schwung und Spaß dabei. Das verhalf den Werken zur plastischen Aussage. Bei Schnittkes Opus zum Beispiel sorgten die weit ausgesponnenen Walzerweisen oder eindrucksvolle Triller- und Vierteltonpassagen für zerrissene, schmerzliche Klänge. Dagegen steuerten Tonrepetitionen bei extremen Spieltechniken das statische Element bei.
Und während sich hier Streicher und Klavier wie zwei Pole gegenüberstanden, bildeten sie bei Robert Schumanns Es-Dur Quintett op.44 einen beispielhaft ausgewogenen, belebten Ensembleklang. Zumal sich die Musiker Impulse nur so zuspielten und dabei jeder Platz für eigene Ideen hatte.