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Konzert der Superlative 

Alban Bergs Sonate op.1 und auch die folgenden “Various for piano” von Sven Erik Werner (geboren 1937) erschließen sich einem nicht beim erstmaligen Hören, dazu bedarf es intensiver Beschäftigung mit den Gesetzmäßigkeiten der Werke, und dennoch gelang es dem Pianisten, die Zuhörer mit seinem feinnervigen, seltsam spröden, überzeugend durchdachten Spiel in verwirrenden Bann zu ziehen...

Statt dessen registrierte man mit Erstaunen gewisse Umstellungsschwierigkeiten, als Liszts ungemein lyrisches Sonett Nr. 123 anhub, von Ch. Elsas bewusst an den Anfang gestellt, um die Steigerung innerhalb der drei Sonette von zarter Rückbesinnungs-Poetik bis hin zu leidenschaftlicher Dramatik zu verdeutlichen, zweifellos ein interessanter und logischer Aspekt. Was sich hier und erst recht bei Debussy und Strawinsky an virtuosem Können entlud, das grenzte beinahe an Hexerei! Die Hände flitzten über die Tasten, rasende Akkordfolgen und enorme Griffweiten wurden mit geradezu mechanischer Sicherheit hingeschleudert, und doch wirkte es nie seelenlos, nie roboterhaft. Eine ungeheure Kraft, Ruhe und Konzentration, widergespiegelt in fast starrer Körperhaltung, ging von dem Pianisten aus, die den Zuhörern selbst bei den irrwitzig schwierigen Passagen in Strawinskys “Mouvements de Pétrouchka” das beruhigende (?) Gefühl verlieh, hier könne nie etwas schief gehen.