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Mit inniger Empfindung 

Die Klavierquintette von Alfred Schnittke und Edward Elgar (a-Moll op.84) sind im Konzertsaal Raritäten. Beide Werke an einem Abend zu vereinen ist schon unter dem Aspekt reizvoll, da Schnittkes introvertiert-autobiographisches Werk einen interessanten Kontrast zu Edward Elgars titanisch-leidenschaftlicher Konzeption darstellt.


Die Interpretation durch das Silesian String Quartet und den Pianisten Christian Elsas in der Glocke wirkte zuverlässig... Bravourakte, wie zum Beispiel im vierten Satz von Edward Elgars imposantem klanglichem Massiv, wurden nicht als eitle Selbstdarstellung begriffen, sondern eher ruhig musiziert. Nicht, dass etwa an der virtuosen Verve Abstriche zu vermelden wären, die Annäherung an Elgar beruhte vielmehr im besten Sinne auf einer so selbstsicher-gelassenen Haltung, als beseelte die fünf Musiker beständig der Wunsch, modellhaft Zeitloses zu schaffen, ohne Moden und irgendwelchen Schnickschnack. Diese ruhige, introvertierte Musizierhaltung kam natürlich auch der Komposition von ... Schnittke zugute. Die in der Regel betont mäßigen Tempi, in die man sich bald schlüssig einhörte, ließen dabei weite deklamatorische Spannungsbögen erkennen. Auch nicht allgemein üblich, da der Pianist sich um ein ausgewogenes Spektrum von leisen Zwischentönen bemühte und auch gelegentlich einmal den weichen, alle agogischen Freiheiten ausschöpfenden Anschlag nicht scheute. (Dabei neigte er, wie das Streichquartett) zu gezielten, nahezu unmerklichen, aber dennoch erkennbaren Zäsuren, jenes gedankliche Atemholen zwischen den Themenbögen.