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Ein Maler und Zauberer der Töne. 

Mit heroischen Akkorden, einem bewegenden Trauermarsch und hämmernden Bassoktaven musizierte Elsas (die Funérailles Liszts) expressiv, gab das unaufhaltsame, maschinengleiche Kriegsgeschehen und die Trauer um die Gefallenen eindringlich wieder. Die "Années de Pèlerinage" zählen zu Liszts bedeutenden Werken. Wer daraus "Après une lecture de Dante" spielt, geht ein Wagnis ein. Denn Liszt verlangt vom Interpreten schier unglaubliche pianistische Fähigkeiten und jede Menge Kraft, um die mächtigen Klangkaskaden zu bewältigen. Spätestens jetzt wurde klar, warum Kritiker Elsas souveräne Technik und pointierten Anschlag bescheinigen, "eine Linke mit sonoriger Wirkung" und eine Rechte "von technisch perfekter Variabilität und Feinnervigkeit". Die Aufführung der f-Moll-Sonate op. 5 von Johannes Brahms nach der Pause nahm schon orchestrale Dimensionen an.

Elsas gelang es, Oberstimmen im langsamen Satz liedhaft auszuformen, die Basslinie mit weicher Kraftentfaltung und Sonorität zu versehen. Dem Ausdruckscharakter menschlicher Stimmen kam er sehr nah, Artikulation und Phrasierung waren beredsam und kraftvoll. Da prallten Beethovens Formstrenge und Schumanns Phantastereien aufeinander. Diese spannungsgeladene Mixtur machte Elsas' Interpretation der Brahms-Sonate zu einem besonderen Hörerlebnis. .. Elsas ist... ein Maler und Tönezauberer.