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PROJEKT: schöpfung - natur - umwelt

Idylle und Bedrohung 

Plätschernde Bächlein, tanzende Schmetterlinge, beschwingte Wanderer, eine gütige Erde, die immer wieder neues Leben gewährt – zu Beginn der Konzert-Lesung scheint das Bild einer heilen Natur auf. „Schöpfung – Natur – Umwelt“ war der Abend überschrieben, den der Pianist Christian Elsas und der Autor Karlhans Frank ... gestalteten.
In Edvard Griegs Lyrischen Stücken – Elsas begann mit einer Auswahl – überwiegt eine heiter-harmonische Grundstimmung. Melancholische Anklänge verfliegen wie ein böser Traum. Leicht und transparent malt der Pianist ein Klangbild in pastellenen Farben. Ein Bild, das in Franks Naturlyrik durch feine Risse gezeichnet ist.

Der Wald sauer über den Regen, der Wind, der ins Ohr beißt, ein bedrängter Baum, der nicht ausschlägt – hinter dem aufblitzenden Sprachwitz des Autors wird Bedrohung spürbar.
Auch die Musik ändert ihren Ton. Akzentuiert vermittelt der Pianist Debussys flirrende Lichtreflexe auf dem Wasser, zieht hinein in den unaufhaltsam abrollenden Lauf des Lebens, dramatisch gesteigert in dem furiosen Schlußstück des tschechischen Komponisten Luboš Fišer.
Auch durch Franks Lyrik mit dem Ton der Warnung vor Zerstörung ein nachdenklicher Abend, in dem Musik und Sprache kongenial von zwei Gleichgesinnten vermittelt, zu einem Klang verschmolzen, der nachhallt.