Ihnen gefällt was Sie sehen?  -  +49 (0) 5652 4920

Beitragsseiten

Gerade dieser Spagat, der auf den ersten Blick unüberwindlich erscheint, reizt Christian Elsas, spornt ihn an, beiden Seiten gerecht zu werden. Ja, noch mehr als das, er setzt kleine Orientierungsgipfel, die der Zuhörer leicht beim Spiel wiedererkennt. Dadurch erhöht er nicht nur die Konzentration beim Zuhörer, sondern spannt ein unsichtbares Band zwischen sich und seinem Publikum, führt es völlig zwanglos und elegant zu dem, was seiner Ansicht nach der Komponist mit seinen schwarzen Notenköpfen aussagen will. Dessen Mission – die ja der eigentliche Anlass und das Bedürfnis des Autors ist, weshalb er zur Feder greift – dem Zuhörer mit Wort und Spiel möglichst leicht nachvollziehbar nahezubringen, ist das Grundanliegen von Christian Elsas. Wenn seine Zuhörerschaft ihm gerne folgt und den eingeschlagenen Weg nicht nur mit Interesse, sondern freudig und mit Spaß mitgeht, ist sein Ziel erreicht. Bislang wurde diese ganz spezielle Form der Präsentation durchwegs sehr gerne und positiv vom Publikum aufgenommen. Die in Töne gefasste Aussage des Komponisten ist bei ihm angekommen.

Foto Christian Elsas
Foto: Volker Schmidt

Zugleich ergibt sich durch den beständigen Wechsel von „Geschichten Erzählendem“ und „Geschichten Spielendem“ ein großer Abwechslungsreichtum am Konzertabend, der die Konzentration der Zuhörer bis zum letzten Ton aufrechtzuerhalten vermag.

Als ganz besonders hilfreich und wirkungsvoll erwiesen sich seine Moderationen bei kompletten Abenden mit zeitgenössischer Musik oder zeitgenössischen Kompositionen innerhalb konventioneller Programme. Die so häufig bestehende Zurückhaltung des Publikums diesen Werken gegenüber konnte dadurch einer nicht selten begeisterten Aufnahme weichen.

Nicht zuletzt ist es Christian Elsas zum einen ein besonderes Anliegen, eine menschliche Brücke zu schlagen zwischen Interpret und interessiertem Zuhörer und zum anderen durch die leicht verständlichen, frei und umgangssprachlich vorgetragenen Erläuterungen einen einfach aufzunehmenden und während des Spiels dann gut zu verfolgenden roten Faden zu spinnen, um damit dem Konzertabend eine besondere, unverwechselbare Note und eigene Prägung zu geben. So gelingt es ihm eine persönliche Atmosphäre aufzubauen, die die so häufig bestehende Distanz zwischen Bühne und Auditorium überwindet. Diese Art der Gesprächskonzerte eignen sich natürlich nicht so sehr für große Säle, sie entwickeln vielmehr ihren ganz besonderen Charme in intimerem Rahmen.

Foto Christian Elsas
Foto: Volker Schmidt
       Meister der Tonverinnerlichung. Christian Elsas bot ... beeindruckendes Konzert. ...          „Die seelenreiche Eminenz am Piano“, Professor Christian Elsas war zu Gast..... Christian Elsas vermittelt den Zuhörern einen sehr persönlichen Zugang zu den gebotenen Stücken. Mit reicher Mimik, feinsinniger Gestik und einem stets sprechenden Blick ist er spielender Virtuose und persönlicher, informativer Erzähler zugleich. Der Pianist spielt seine Stücke nicht wohl präpariert herunter, er lebt sie, verinnerlicht jeden Ton, jede Zäsur, jedes Piano und Forte. Hervorragend gelingt es ihm, die übliche Distanz zwischen Musiker und Auditorium abzubauen. Die sich hieraus ergebende zwanglose Brücke gemeinsamen Schwingens in der Musik ließ sein Konzert zu einem besonderen Erlebnis werden..... Das Publikum äußerte sich begeistert über die mitreißenden Musiklandschaften, ..., aber auch über die ganzheitlich faszinierende Persönlichkeit des Interpreten.
(Nürnberger Zeitung)

 

 Foto Christian Elsas
Foto: Volker Schmidt

Nicht verschwiegen werden soll die Tatsache, dass Kritiker mitunter die moderierten Konzerte vehement ablehnen mit der Begründung, dass sie zum einen die Zuhörer in eine bestimmte Hörerwartung manipulierten und zum anderen die Musik aus sich selber heraus wirkend verstanden werden müsse.

Letzteres Argument hat sicherlich seine Berechtigung, aber auch mit den schönsten und ausführlichsten Worten werden nie die Tiefe der Musik und alles das, was mitschwingt, erreicht werden und diese entscheidende Ebene wird durch die Moderation nicht verstellt, im Gegenteil, es kann eine Tür zu ihr geöffnet werden. Die Einführungen ermöglichen vielen Menschen überhaupt erst den Zugang zu diesen tieferen Schichten, die sich dann auch nicht mehr verbalisieren lassen.

Erstere Anmerkung ist irrelevant, da niemand gezwungen ist, dem verbalisierten Weg Christian Elsas’ zu folgen; er kann seine Phantasie und seine Emotionen auch in andere Richtungen gehen lassen. Explizit wird auch stets vom Pianisten darauf hingewiesen, dass man seinen Erläuterungen nicht folgen muss, sondern auch ganz andere Empfindungen bei der Komposition haben kann. Allerdings ist es natürlich so, dass Christian Elsas mit seiner zwingenden musikalischen Interpretationsart – anders als bei der im Trend liegenden unverbindlichen Präsentation, wo es relativ beliebig ist, in welche Richtung die Rezeption geht – unwillkürlich die Zuhörer in seine Gefühls- und Phantasiewelt lockt. Dennoch lassen Christian Elsas’ Einführungen viele Wege offen. Er maßt sich nicht an, eine allgemeingültige, alle Zeiten überdauernde Interpretation sowohl verbal, wie musikalisch, zu liefern, zumal so etwas schlichtweg nicht existiert; sie verändert sich schon im Verlauf der Lebenszeit.

Christian Elsas
Foto: Gottfried Heinrich

Eine solche Maxime fordert von Christian Elsas alles, sie bedeutet aber in dieser ungewöhnlichen Art auch ein Alleinstellungsmerkmal, was zum Markenzeichen für seine ganz spezielle, persönliche Gesprächskonzertform nun schon seit mehreren Jahrzehnten geworden ist.

Ein musikalischer Poet.
Die Veranstaltungen .... im Karmeliterkloster fanden ihre Fortsetzung mit einem Konzert des Pianisten Christian Elsas. Mit lebendiger Interpretation erreichte der Solist die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer – von der ersten bis zur letzten Note.
Wenn man Elsas sieht, hat man ein wenig das bekannte Klischee vom zerstreuten Professor vor Augen. Kaum zu bändigendes, krauses Haar von nicht 
unbeträchtlicher Länge und ein Schnauzer, der einen eher mürrischen Gesichtsausdruck produziert. Dazu ein Auftreten, das wohl am ehesten mit schüchtern zu beschreiben ist. Dieses Bild ändert sich schlagartig, wenn Elsas von der Klaviatur Besitz ergreift. Nichts mehr von schüchtern, schon gar nicht mürrisch. Klangvolle Musik erfüllt den Raum, hervorgerufen von ausgereifter Technik, zusammen mit 
einem Maß an Virtuosität. Auch von der Überschrift des Konzerts „Romantische und impressionistische Miniaturen“ durfte man sich nicht täuschen lassen. Wenn die einzelnen Werke eines 
Foto Christian Elsas
Foto: Gottfried Heinrich
Franz Schubert, eines Edvard Grieg, Claude Debussy und Sergej Rachmaninov auch keine ausladenden Längen aufzuweisen hatten, waren sie doch inhaltsreich und unterhaltsam. Ein Recital mit Christian Elsas wird für das Publikum zu einer Lehrstunde der Klaviermusik. Man kann die Meinung vertreten, gesprochene Erläuterungen zu den Stücken haben in einem Konzert nichts zu suchen. Elsas handhabt dies anders. Er erklärt seinem Publikum, was es zu erwarten hat, zeigt seine Sichtweise der Stücke, weist auf Besonderheiten hin. Er gibt einen skizzierten Rahmen vor, den er beim Spiel mit Farben füllt. So beim Landschaftsbild „Moderato“ aus Schuberts musikalischen Momenten, DV 780, bei seiner vierfachen Auswahl aus Griegs 66 lyrischen Stücken oder bei Debussys „Images I“. Nicht nur die im Publikum anwesenden Kinder beachteten sein Spiel mit ganz anderen Augen, sahen im berühmten Werk „Children’s Corner“ tatsächlich die Schneeflocken tanzen und hörten den kleinen Hirten die Schalmei blasen. Elsas wird bei seinem Spiel zum Poeten. Er erzählt Geschichten, die fesseln, denen man gerne zuhört. Er macht Musik auf seine Art lebendig nachvollziehbar.
(Trierer Volksfreund)