Pressestimmen Besetzung (Holz) Bläserquintett / Klavier
Bayernwald Echo/ Chamer Zeitung Haupteintrag
Feinsinnigkeit, Virtuosität und Spiellust
Die Vorankündigung hatte nicht zu viel versprochen, denn was da am vergangenen Samstagabend im Barocksaal ... abging, war ganz klar eine kammermusikalische Sternstunde. Instrumentale und interpretatorische Höhenflüge – insgesamt wie auch in zahllosen köstlichen Nuancen begeisterte damit das ensemble encore in zwei recht konträren Referenz-Werken der Hochromantik die Zuhörer...
„Der Brahms“ (Klavierquartett Nr.2 A-Dur op.26) füllte mit annähernd 50 Minuten Spieldauer die gesamte erste Konzerthälfte, ein gewaltiger „Klopper“, der in schwächerer Ausführung wohl hauptsächlich das trainierte Sitzfleisch des Publikums gefordert hätte. So aber, in dieser bestechend musikantischen Werksauffassung und –wiedergabe, blieb es spannend bis zum letzten Ton. (Man hörte) Kammermusik auf höchstem Niveau...: Abwechslung, Kontrastreichtum, Dichte und einen stabilen Spannungsbogen über fast eine Stunde.
Maximale Einigkeit bis hin zum gemeinsamen Vibrato und in der ausgefeilten Dynamik, eine perfekt abgestimmte Verbindung charismatischer Musiker, die das schwierige Genre des Klavierquartetts meisterlich beherrschten und lustvoll zelebrierten. Und dabei stets bei sich selbst und den Partnern sind. Prof. Christian Elsas... übte sich in Fingerspitzengefühl; dominierte selbst bei weit geöffnetem Flügel nicht einmal in den delikatesten Pianissimo-Passagen die Streicher.
Haller Kreisblatt Haupteintrag
Totentanz und Seelenpein.
Anspruchsvolle, erstklassige Kost servierten das Wilanów-Quartett und Pianist Christian Elsas
Mit dem folgenden Klavierquintett, das sich Alfred Schnittke in Memoriam seiner Mutter, der Jüdin Maria Vogel, von 1972 bis 1976 abrang, trübte sich die Stimmung noch mehr. Um seine Gedanken über Todesangst, Verfolgung und Seelenpein hörbar zu machen, zog Schnittke mit der häufigen Verwendung von Vierteltonsequenzen in den Streichern, hörbarem Klavierpedalklappern als Sinnbild sich entfernender Schritte eines Gefängniswärters und an- und abschwellender Diskanttöne zur Verdeutlichung einer auf- und abziehenden Katastrophe noch viel mehr Register der modernen E-Musik als der im Vergleich dazu wohlklingende Shostakovich.
Alfred |
Schaffhauser Nachrichten Haupteintrag
Dann aber übernahm Namenspate Shostakovich das Zepter mit dem genialen Klavierquintett op.57, für dessen Wiedergabe Christian Elsas zu den Streichern trat. Mit starkem Eigenprofil setzte er diesen den herberen Klavierklang entgegen, profilierte sich solistisch, ging aber auch sorgfältig auf deren dynamische und agogische Spielweise ein. Packend gelang vor allem die meisterhaft komponierte Fuge, deren Spannungsverlauf die Künstler unmissverständlich nachgestalteten. Und die Brüskerien des wilden Scherzos ließen sie hemmungslos und mit Genuss durchschlagen.