Pressestimmen Besetzung Streicher / Klavier
Dagbladet, Roskilde Haupteintrag
Der Pianist brachte eine sehr romantische Fassung von Schumanns gewaltiger Fantasie op.17 und nicht weniger als sechs virtuose Stücke von Franz Liszt. Es ist wohl gerade diese romantische Musik, welche für viele als wahre Klaviermusik gilt, die die Fähigkeiten des Instruments voll ausnutzt und eine Klangwelt für den Zuhörer schafft, die alles andere ausschließt. Um diesen Zustand zu schaffen, muss der Pianist nicht nur grenzüberschreitende technische Fähigkeiten besitzen, er muss auch den musikalischen Inhalt analysieren, indem er auf jede Einzelheit genauestes eingeht und den Eindruck erweckt, als ob er im Augenblick das Werk improvisiert. Christian Elsas zeigte sich als gewandter Techniker, der in seinem musikalischen Einfallswinkel das Hauptgewicht auf das Lyrisch-Poetische verlegte.
Mannheimer Morgen Haupteintrag
Mit heroischen Akkorden, einem bewegenden Trauermarsch und hämmernden Bassoktaven musizierte Elsas (die Funérailles Liszts) expressiv, gab das unaufhaltsame, maschinengleiche Kriegsgeschehen und die Trauer um die Gefallenen eindringlich wieder. Die "Années de Pèlerinage" zählen zu Liszts bedeutenden Werken. Wer daraus "Après une lecture de Dante" spielt, geht ein Wagnis ein. Denn Liszt verlangt vom Interpreten schier unglaubliche pianistische Fähigkeiten und jede Menge Kraft, um die mächtigen Klangkaskaden zu bewältigen. Spätestens jetzt wurde klar, warum Kritiker Elsas souveräne Technik und pointierten Anschlag bescheinigen, "eine Linke mit sonoriger Wirkung" und eine Rechte "von technisch perfekter Variabilität und Feinnervigkeit". Die Aufführung der f-Moll-Sonate op. 5 von Johannes Brahms nach der Pause nahm schon orchestrale Dimensionen an.
Aachener Zeitung Haupteintrag
Am vergangenen, frühwinterlichen Sonntag erwies sich das Klavier bzw. der Konzertflügel einmal mehr als „Wunderkasten“ (so Christian Elsas), der zwei völlig unterschiedliche Klangwelten hinzauberte... Am Flügel ließ er mit außergewöhnlicher Sensibilität jene unendliche, unfassbare Welt lebendig werden, die Debussy und Gershwin vorschwebte. Elsas’ Interpretation besaß Wärme, Tiefe, Farbigkeit und Spannung, wobei nichts zur Schau gestellt wurde; es geht dem Interpreten vor allem um die intensive geistige und emotionale Durchdringung der Kompositionen. Das Publikum wusste diese sehr künstlerische Haltung zu würdigen. „Reflets dans l’eau“, der Titel eines der aufgeführten Stücke, ist symptomatisch für Claude Debussys (1862-1918) impressionistische Musik, die aus lauter Wasser und Licht zu bestehen scheint. Mit ihr öffnet sich ein weiter Raum von luftiger Pracht und perlmuttschimmerndem Nuancenreichtum; alles scheint zu fließen und zu atmen. Man meint, aus dieser poetischen und liebevollen Musik eine große Dankbarkeit für das Leben zu spüren.
Bayernwald-Bote Haupteintrag
Weser Kurier Haupteintrag
Technisch und künstlerisch eindrucksvoll.
Makelloses, sehr gut artikuliertes und federnd leichtes Spiel (Beethoven op.31,1). Kabinettstück feinster Interpretationskunst (Beethoven Rondo C-Dur). Die Sonate f-Moll op.5 von Johannes Brahms ... stellte den Höhepunkt des Konzertes dar. Der orchestermäßige Satz wirkte niemals kompakt, und gerade die feinsten Nuancen im Pianobereich gerieten zu betörenden poetischen Wirkungen. Die Gestaltung des ersten Satzes war überzeugend klar, kraftvoll und poetisch. Herrlich konzentriert und empfindsam erklang das innige Nachtstück des Andante. Dagegen spielte der Pianist das Scherzo außerordentlich schwungvoll mit absoluter Sicherheit der schwierigen Partien, das Trio adäquat differenziert und gesanglich. Berückend erklang das trauermarsch-ähnliche Intermezzo und darauf das wunderbare Finale in meisterhafter und überzeugend disponierter Weise.
Schaffhauser Nachrichten Haupteintrag
Mit unglaublicher körperlicher Ruhe und viel Inspiration fegte (Christian Elsas)... über die Tastatur, bald wild und mächtig, ohne jedoch der Gefahr zu erliegen, .. pathetisch zu werden, dann wieder fein und durchsichtig im Piano. Besonders gut gefielen der obertonreiche Klang im Diskant und die runde Fülle in den tieferen Lagen.
Foto: Stefan Sisulak |