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Verdienter Blumenstrauß für warme Variationen der „Forelle“

Der Pianist und das Prager Stamitz-Quartett begeisterten ihr Publikum

In Robert Schumanns Klavierquintett Es-Dur op. 44 gesellte sich diesem Quartett der Pianist Christian Elsas hinzu... Gemeinsam mit den Streichern aus Prag entstand eine lebendige und bewegliche Interpretation, die sehr auf klangliche Gestaltung angelegt war, was insbesondere beim zweiten Satz zu einem tiefen Erlebnis wurde.

Tolles Tempo 

Bestechend an der Aufführung dieses Klavierquintetts war jedoch die absolut sichere Wahl des richtigen Tempos, was gerade im Finalsatz durch die strikte Beachtung des „ma non troppo“ zu einer Verdichtung führte, die spannender war als die oft zu hörenden überzogenen Tempi dieses Satzes.

Nach der Pause erklang dann der Quintett-Klassiker schlechthin, das „Forellenquintett“ A-Dur op.114 von Franz Schubert. Auf dieses Werk hatte das Publikum den ganzen Abend gewartet. Sie wurden nicht enttäuscht. Mit romantisch warmen Ton, sehr präzisem Zusammenspiel und der genau nachempfundenen Schubert'schen Melodie-Seligkeit entstand eine Wiedergabe dieses .. Werkes, die dem Hörer lange unvergesslich bleiben wird. Besonders der Satz, der diesem Quintett seinen Beinamen verleiht (4. Satz Variationen über das Lied „Die Forelle“) führte zu einer musikantischen Begeisterung der Interpreten, die ihresgleichen sucht.
Für den Beifall .. bedankten sich die Interpreten mit einer Wiederholung des Liedes und der 1. Variation über die „Forelle“ und allein dafür hätte jeder Musiker an diesem Abend einen eigenen Blumenstrauß verdient gehabt.
Ein erwartungsfreudiges Auditorium, der Saal des Alten Rathauses war fast voll besetzt, empfing die sechs Künstler mit großem Beifall...
In diesem grandiosen Kammermusikwerk (Klavierquintett Es-Dur op.44) lässt Schumann auch den Streichern sehr melodiöse solistische Aufgaben zukommen. Es gibt Wechselwirkungen von großer Dramatik, virtuosen Abläufen und dynamischen Höhepunkten, die fast an sinfonischen Charakter mahnen... (Hier) war es vor allem der führende Klavierpartner Christian Elsas, der sein sehr konzentriertes, abseits von allen pianistischen Affekten freies Können überzeugend einbrachte. Die klangliche Balance war gegenüber den Streichern immer sehr nobel.
Zum rauschenden Höhepunkt wurde das brillant gebotene Schlußfugato. Mit dem populären Kammermusikwerk von Franz Schubert, dem „Forellen“-Quintett klang das Programm aus... Es ist immer wieder faszinierend, diese Klangkombination von zwei Baßinstrumenten..., Viola, Violine und Klavier zu erleben...
Christian Elsas bot letzte Feinheiten in Anschlag und pianistischer Brillanz auf. Man vereinte sich zu seligem Musizieren in wechselseitigem Zuspiel und künstlerischer Animation.


Franz Schubert Franz Schubert (1797 – 1828)
Karikatur: © BUBEC (*1938)
Unterschrift




Mit inniger Empfindung 

Die Klavierquintette von Alfred Schnittke und Edward Elgar (a-Moll op.84) sind im Konzertsaal Raritäten. Beide Werke an einem Abend zu vereinen ist schon unter dem Aspekt reizvoll, da Schnittkes introvertiert-autobiographisches Werk einen interessanten Kontrast zu Edward Elgars titanisch-leidenschaftlicher Konzeption darstellt.

Weiterlesen: Weser-Kurier

Musiker von Weltruf 

... gastierten ... in der Zehntscheuer. Das Silesian String Quartet spielte mit Christian Elsas (Klavier) Werke der Komponisten Robert Schumann und .. Alfred Schnittke. ... Brillant meisterten die Musiker auch brisantere Stellen des ... (Klavierquintetts von Schnittke), welches ob seiner Schwierigkeit höchste Konzentration der Spieler verlangt.

Das Geistige in der Musik 

Die Offenbarung kam mit Alfred Schnittkes Klavierquintett. Hier zeigten das Wilanów Quartett und Christian Elsas am Klavier bei einem Konzert im Fuldaer Fürstensaal, zu welch intensiver musikalischer Durchdringung sie fähig sind.
Was den Interpreten gelang, war die Darstellung der kritischen Aktualität des Moskauer Komponisten. Die Entlarvung süßlicher Kantilenen, die Desavouierung von Walzerseligkeit oder überkommener Gesten und Floskeln, all das klang spannend, atemberaubend. Die Streicher versenkten sich ebenso in Einzelheiten jedes Klangs und Motivs wie Pianist Elsas, der den Facettenreichtum nur eines einzigen Tones mit seiner Fähigkeit zu äußerst differenziertem Anschlag verdeutlichte, man denke etwa an das „Verstummen“ zum Ende des ersten Satzes. Das Gegenüberstellen statischer und dynamischer Momente gelang exzellent, ebenso wie das Erfassen satzverklammernder Thematik und Motivik. Dabei wurde jene Gebrochenheit ... herausgestellt, die für dieses Schnittkesche Opus kennzeichnend ist. Das Wilanów Quartett und der Frankfurter Klavierprofessor beschworen – die Anlehnung an Kandinsky sei erlaubt – das „Geistige in der Musik“ ...
Eine spannungsvolle Interpretation erfuhr Robert Schumanns Klavierquintett Es-Dur op.44. Brillant stiegen Elsas und das Wilanów Quartett mit dem eröffnenden Allegro ein. Das stilisiert Marschhafte des „in modo d’una Marcia“ kam bestens zum Vorschein. Mit Verve setzten die Musiker das Moto vivace des Scherzos in klangliche Realität um. Und welch zwingendes Moment bekam das Finale „Allegro ma non troppo“ mit seinem dichten finalen Fugato. Solch spannendes Musizieren gefiel dem Publikum.

Klangschönheit ohne Ende 

Der fünfte Mann, der Pianist Christian Elsas, führte seinen Part dezent und sicher und mit einer wohltemperierten Präsenz aus.

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Edward Elgar (1857 – 1934), 1919
Zeichnung: William Rothenstein (1872 – 1945)