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Schnittkes Klavierquintett bildete den Mittel- und Höhepunkt im Programm des Konzertes mit dem Frankfurter Pianisten Christian Elsas und dem berühmten Warschauer Wilanów-Quartett beim Privatmusikverein Nürnberg in der Meistersingerhalle. ...
Christian Elsas und die Wilanóws, die seit über dreißig Jahren in der Welt unterwegs sind, interpretierten das Quintett mit subtiler Nuancierung und verhalfen ihm beim PMV-Publikum zu einem nachhaltigen Erfolg. ...
Anton Dvořáks Klavierquintett Nr.2 A-Dur op.81 hellte mit seiner melodien-trunkenen Spielfreude den getrübten Himmel nach der Pause wieder auf, zumal die Künstler ihre beachtliche Virtuosität temperamentvoll einsetzten. In Elsas hatten die Streicher einen exzellenten Klavierpartner, der sich nicht in den Vordergrund spielte, sondern sich in den Streicherklang einzubinden vermochte.

Nach so viel zu Herz gehender Tristesse (bei Schnittkes Klavierquintett) gönnten die Ausführenden den Zuhörern nach der Pause mit Robert Schumanns .. Klavierquintett Es-Dur op.44 schwelgerische, mitunter verspielte Momente. Auch hier präsentierten sich das Wilanów-Quartett und Christian Elsas bestens aufeinander eingespielt. Souverän und treffsicher führten die Streicher ihr Pizzikatospiel aus, während Elsas mit flinken Fingern die punktierten Rhythmen vorgab. Die feinsten Nuancierungen der Streicher, die sich nach den spannendsten Augenblicken bis zur Unhörbarkeit im Nichts verloren, standen ebenso wie die wunderbare Anschlagsfacette Christian Elsas’ für den Zauber der Klangkultur, von der Schumanns Klavierquintett und somit die Hörer profitierten


Robert Schumann
(1810 – 1856), vor 1856

Zeichnung:
Adolph Menzel
(1815 – 1905)
Robert Schumann
Eindringliches Spiel 

Alfred Schnittkes Klavierquintett ... wirkte in seiner ganzen Breite an Affekten spannend und ergreifend. Auch weil der Pianist zusammen mit dem Wilanów-Quartett Warschau ein intimes, eindringliches Spiel an den Tag legte.
Dass man es mit Kammermusikern der Ausnahmeklasse zu tun hatte, spürten die zahlreichen Hörer von Anfang an. Bei aller technischen Brillanz nämlich stellten die Interpreten den musikalischen Ausdruck und damit eine ganz persönliche Deutung in den Mittelpunkt - bei ausgeprägtem Sinn für Klangfarben, für organisch ausschwingende Spannungsbögen und fürs natürliche Musizieren. Denn nicht nur der Pianist, auch (die Streicher) waren engagiert, mit Schwung und Spaß dabei. Das verhalf den Werken zur plastischen Aussage. Bei Schnittkes Opus zum Beispiel sorgten die weit ausgesponnenen Walzerweisen oder eindrucksvolle Triller- und Vierteltonpassagen für zerrissene, schmerzliche Klänge. Dagegen steuerten Tonrepetitionen bei extremen Spieltechniken das statische Element bei.
Und während sich hier Streicher und Klavier wie zwei Pole gegenüberstanden, bildeten sie bei Robert Schumanns Es-Dur Quintett op.44 einen beispielhaft ausgewogenen, belebten Ensembleklang. Zumal sich die Musiker Impulse nur so zuspielten und dabei jeder Platz für eigene Ideen hatte.

Ernsthafte Auseinandersetzung.  Begeisternder Auftakt der Kammermusikreihe mit dem polnischen Silesian String Quartet und dem Pianisten Christian Elsas

Diese Ernsthaftigkeit war es, die dem Klavierquintett von Alfred Schnittke ... die große Eindruckskraft verlieh, und das auch bei einem Publikum, das der Musik der Moderne nicht allzu häufig begegnet ... Christian Elsas war dem Quartett ein sensibler, immer um Durchhörbarkeit bemühter, nie Pedalqualm erzeugender, höchst musikantischer Mitstreiter.


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Mit Licht und Schatten konfrontiert.

Wilanów-Quartett und Pianist Christian Elsas boten Hochkarätiges. Beim Kammermusikkreis gastierte das polnische Wilanów Quartett und der .. Pianist Christian Elsas. Fünf Musiker, die sich ihr Honorar mit einem herausfordernden, schweren Programm mehr als redlich verdienten ... Die Wilanóws und Elsas packten das Quintett (Dvořák, op.81) mit frischem musikantischem Schwung an ... Die Feinsinnigkeit und Differenziertheit, mit der Elsas die Tasten handhabt, beeindruckte. (Da waren ein) echtes Pianissimo, wo gefordert in der Dumka, detailliert herausgearbeitete Übergänge und Lautstärkekontraste (zu hören).
Den bleibendsten Eindruck hinterließ ... das ergreifende Quintett von Schnittke. Es äußert Trauer über den Tod der Mutter. Assoziationen an verzweifelte Litaneien vor einer Klagemauer werden geweckt. Bohrende Gedanken, die beharrlich um den Tod kreisen und sich nicht überwinden lassen. Ein ironischer Walzer. Aufbäumen gegen Schmerz. Aufkeimende Hoffnung im Schlusssatz. Dieser Konzertabend konfrontierte .. mit Licht und Schatten, mit Höhen und Tiefen menschlichen Seins.
Voller Schwermut und Sehnsucht 

Eröffnet wurde der Dvořák-Abend in der Stadthalle mit einem intimen Stück, der Sonatine G-Dur op.100 für Violine und Klavier. Der Geiger spielte die frischen Themen und die getragene Violinromanze ... sehr geschmackvoll... Der Pianist agierte ebenfalls nobel, mit perlender Klarheit und delikatem Klang. Die beiden Interpreten schöpften das Ausdrucksspektrum zwischen schwermütig-sehnsuchtsvollen Klängen und rhythmischer Vitalität differenziert aus ... Emotion und Klangschönheit verbanden sich in dieser Interpretation auf stimmige Art. ... Franz Schuberts Klaviertrio „Notturno“ Es-Dur op. 148 .. klang wie ein zutiefst lyrischer, melancholischer Trauergesang, gespielt mit emphatischem Streichermelos, plastisch herausgeformtem Klavierpart und einem (auf) Wohlklang ausgerichteten Triospiel.


Franz Schubert
Franz Schubert
(1797 – 1828)
Skizze: Moritz von Schwind 
(1804 – 1871)